Wilstedter Apfel

Pflückreife: Ende Oktober

Genussreife: Februar

Lagerfähig: Mai

Frucht:
groß bis sehr groß, grünlichgelb, sonnenwärts gerötet mit dunkelroten Streifen

Fruchtfleisch:
Weiß, mit grünlichen Adern, sehr saftreich

Geschmack:
mildsäuerlich, leicht gewürzt, Prinzenapfelgeschmack

Herkunft:
Wilstedt /Stormarn /Schleswig Holstein

Baum:
früh-, reich- und regelmäßig tragend,widerstandsfähig gegen Krankheiten

Bodenansprüche:
anspruchslos

Verwendung:
Wirtschafts- und Tafelfrucht

Sodonym:
Wilstedter Renette

Wuchs:
schwach

Blüte:
Blütezeit mittelspät

Unten die Beschreibung aus:
Landesbauernkammer Schleswig-Holstein – Versuchs- und Lehrwirtschaft für Gartenbau Kiel – 50 Jahre Obstbau 1900 – 1950 von Landwirtschaftsrat Prof. Dr. Heydemann unter Mitarbeit der Diplomgärtner Dr. F. Glasau und K. H. Bünger.

Wilstedter-Apfel

Wlistedter Apfél (Aus Wilstedt und Oldesloe im Kreis Stormarn)

Form und Größe:
Unregelmäßig geformt, melst etwas schlel, mittelgroß bis groß; größte Breite etwas unterhalb der Mitte mit 8,5 cm zu 7,5 cm Höhe, mit großen flachen Rippen, die sich oft bis zur Hälfte der Frucht hinabziehen.
Schale:
Rauh, nicht fettig, von grüner Grundfarbe; in der Genußreife gelblich-grün, auf der Sonnenseite In der Regel, aber auch oft über die ganze Frucht lebhaft rot überwaschen und oft grau-braun berastet.
Kelch:
Geschlosen bis halboffen, in tlefer, steller Einsenkung mit langen, achmalen, weitgestellten sich überlagernden, dunklen, graubehaarten Zipfeln.
98101: Krüfla, bis 2 cm land, oft in alch gedreht, legen den Ansalz zum Fruchtkuchen hin etwas verdickt, jedoch nicht fleischig: in sehr tiefer, meist stark beroste- ter Höhle.
Kernhaus:
Zwiebelförmig, stark hohlachsig, mit weiträumigen Kammern, in denen ziemlich gedrungene, dicke stumpf zugespitzte, dunkelbraune Kerne in nicht zu großer Zahl sitzen.
Fleisch:
Weiß, mit grünlichen Adern, sehr saftreich und aromatisch; sehr wohlschmeckend.
Reife:
Januar bis März.
Blüte:
Rosa, da die Blütenblätter nicht nur außen kräftig rosa angelaufen und geadert sind, sondern auch oberseits zarte rosa Tönung zeigen. Blütendurchmesser rund 40 mm; die sehr kurzen Griffel von nur 6-7 mm Länge überragen die noch kürzeren Staubblätter um etwa 1 mm; 6 Blüten je Blütenstand.
Wuchs:
Schwach, nur kleine, anfangs aufwärtsstre- bende rundliche Kronen bildend.
Einjähriges Holz mäßig stark.
Alteres Holz kurz, gedrungen, mit aus vorjähri- gen Fruchtkuchen entspringenden Zweiggabelungen und deutlichen, kleinen, rundlichen, gelblichen Lentizellen.
Die Sorte trägt am kurzen Fruchtholz und an mittellangen Fruchtruten.
Blütenknospen groß, länglich, ziemlich spitz, rotbraun, wenig und fein graufilzig behaart.
Blätter:
Mittelgroß, meist länglich, lang zugespitzt, aber auch oval mit kurzer Spitze, ledrig, glänzend dunkel- grün, mit unregelmäßig bogig und stumpf gekerbtem
Blattrand:
Blattstiel mittellang, 2,83 cm, grün, unter- seits bis in die Mittelrippe sich fortsetzend rötlich.
kladlumfest aber stark kupferempfindlich.
Fruchtbarkeit:
Die Fruchtbarkeit setzte im drit- ten Jahr nach der Umveredlung ein und stieg schnell an.
Sie ist hoch und Spitzenernten sind häufig bei alten Bäumen. Fehlernten sind selten. Geringere folgen nur als Nachwirkung besonders hoher Ernten. Ein 1926 auf einen heute Sljährigen H „Bolkenapfel“ gepfropfter Baum brachte in 21 Jahren einen Durchschnittsertrag von
138,5 kg, ein 1930 auf „Jakob Lebel* umveredelter, heute 28jähriger Hochstamm einen Durchschnittsertrag von
32,3 kg. Die Zwischenveredlung „Jakob Lebel* hatte 1939/40 aber starken Frostschaden. Die krebstfeste Sorte hat als wohlschmeckender Winterapfel schon mit Recht weitere Verbreitung gefunden.